Wann waren Sie das letzte Mal beim Apotheker Ihres Vertrauens? Als Sie ein Rezept ihres Hausarztes einlösen mussten? Weil Sie fachlichen Rat für den verspannten Nacken brauchten? Oder weil es an der Zeit war, den Kalender fürs kommende Jahr abzuholen?

 

Die 20.249 öffentlichen Apotheken in Deutschland kommen jährlich auf rund 1 Mrd. Kundenkontakte. 88 Prozent der Patienten, die auf Dauer drei oder mehr Medikamente einnehmen müssen, bevorzugen ihre Stammapotheke.

 

Steigender Quotient bei Online-Bestellungen

 

In den letzten Jahren steigt der Quotient von Online-Bestellungen: Während 2012 nur 30 Prozent der deutschen Internetnutzer bei einer Versandapotheke orderten, schnellte der Anteil in 2016 auf 55 Prozent bzw. 31 Mio. Kunden.

 

Bis dato größte Hürde: verschreibungspflichtige Medikamente. Denn das Originalrezept muss zugeschickt werden, was zugleich den Gedanken weckt: Da kann ich auch direkt bei der Apotheke vorbeischauen, selbst wenn der digitale Anbieter neben kostenlosem Postweg noch 2,50 Euro Bonus anbietet.

 

Natürlich nicht der einzige Anreiz, Bestellungen via Web zu forcieren. Zum gängigen Werbeportfolio zählen Incentives für hohe Bestellmengen, das Sammeln von Bonuspunkten für Prämien, Gutscheine, Zugaben bei bestimmten Produkten, z.B. Teddy-Schlüsselanhänger, Shopper oder Kräuterbonbons, Top-Angebote, kleine Geldvorteile für das Werben von Freunden ...

 

Glücksboten am POS

 

Abgesehen davon, dass der Königsweg in die Zukunft über die sinnvolle Verbindung von On- und Offline-Aktivitäten führt, sind Apotheken gut beraten, die Vorzüge des analogen POS zu pflegen.

 

 

 

 

Mit Blick auf das Geschäftsfeld fast ein Heimspiel, schon weil Vertrauen bei den Produkten, die  hier über die Theke wandern, eine Schlüsselrolle spielt. Kompetenter persönlicher Service ist unersetzbar, wenn es um Glaubwürdigkeit geht. Denn der beste Humus für Vertrauen ist echter zwischenmenschlicher Kontakt von der guten Beratung bis hin zu Gesten der Wertschätzung.

 

Ein weiteres Kernthema, um die Vorzüge des echten POS auszuspielen, ist der Erlebniswert. Schon ein empathisches Patientengespräch kann diesen Anspruch einlösen und erfüllt damit zugleich soziale Bedürfnisse.

 

Darüber hinaus stärken Loyality- und Promotionaktionen mit Mehrwert die Kundenbindung: Bonuspunkte, meist in greifbarer Talerform, und Prämien oder auch kleine, aber feine Samplings, wie neulich beim Apotheker meines Vertrauens.

 

Vor der Eingangstür winkte ein riesiger Knuddelteddy (passend zum Key Visual), in dem einer der Servicekräfte steckte. Bei 30 Grad im Schatten verteilte er Proben von Sonnenschutzmitteln und Kühlpäckchen in Bärchenform. Sinnvoll, sympathisch, einprägsam.

 

Zu den klassischen Glücksboten am POS der stationären Apotheken zählen Kalender – alle Jahre wieder und heiß begehrt. Denn das Giveaway mit Tradition stiftet täglichen Nutzen und kommuniziert fassbar Wertschätzung.

 

Die K-Frage

 

Der Kalender als Werbebotschafter ist mittlerweile so etabliert, dass immer mehr Apotheker von der „K-Frage“ sprechen. Immer wieder geht es in diesem Kontext auch um die Motive.

 

Dabei herrscht an thematischen Brücken kein Mangel: Heilkräuter, Wellness-Tipps, Entspannungs-

 

 

übungen, gesunde Ernährung, nicht zuletzt die Info, wer wann Not- oder Nachtdienst hat usw. verbinden das Medium glaubwürdig und hilfreich mit dem Absender. Bevorzugt zum Einsatz kommen Streifenkalender, Familienplaner und Taschenkalender. Alternativ empfiehlt sich auch der klassische Abreißkalender nach dem Motto „Lachen ist die beste Medizin“. Natürlich auch ein ideales Medium, um Gesundheitsthemen rund ums Jahr einzubauen.

 

Als Highlight bieten sich z.B. Kräuter-Kalender mit spezieller Beschichtung an, die auf Fingerrubbeln Düfte freisetzen. Sichtbar, greifbar und dazu ein Nasenschmeichler – sinnliche Werbung, die die Qualitäten des realen POS spürbar macht und unvergessen bleibt.

 

Wenn Kalenderfans beim Notdienst klingeln

 

Der Kalender vom Apotheker ist zielgruppenübergreifend begehrt. Manche Fans sind so scharf auf die Neuauflage, dass sie nicht mal die Geschäftsöffnungszeiten abwarten können.

 

Bernd Dotzauer, Inhaber der Neuen Apotheke in Gräfenberg, berichtet nicht nur von Kunden, die Anfang November anrufen, um sich einen Kalender reservieren zu lassen. Seine Anekdote aus dem echten Leben: Samstagabend, 23 Uhr – ein älterer Herr drückt die Notdienst-Klingel und was ist sein Begehr? Ein Kalender, für den er 18 Kilometer zurückgelegt hat.

 

Dotzauer bewahrt Fasson, erfüllt den Wunsch und bittet um die 2,50 Euro Notdienstpauschale, die der Kalenderfan allerdings nicht bereit ist zu berappen. Stattdessen tritt er beleidigt den Rückweg an.

 

Zwar ist Dotzauer nicht begeistert, dass einige Kunden den haptischen Zeitplaner schon als obligatorische Gabe betrachten, doch eines ist für ihn klar: „Ohne Kalender geht im Apotheken-Jahr nichts.“.

 

Autor: Richard Kastner

 

 

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